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„Volle Leistung bei individueller Anforderung“ – Großübung zum Jubiläum im Regionalbereich Ingolstadt

Unter dem Motto „75 Jahre Engagement“ fand rund um Gunzenhausen die größte THW-Übung des Jahres im Regionalbereich Ingolstadt statt.

Über 250 Einsatzkräfte von THW, BRK, DLRG, Johannitern und Polizei kamen für einen gemeinsamen Übungstag zusammen – über 180 davon ehrenamtlich vom THW. Das sechsköpfige Planungsteam, bestehend aus ehrenamtlichen sowie Mitarbeitern der Regionalstelle, stellte mit einer Vielzahl komplexer Szenarien sowohl die Führungskräfte als auch die spezialisierten Fachgruppen auf die Probe.

 

Früh morgens startete der Übungstag: In den Ortsverbänden wurden letzte Material- und Fahrzeugchecks durchgeführt, während in Gunzenhausen bereits die Verpflegung für alle Teilnehmenden vorbereitet wurde. Rund 30 Junghelfer sowie Bundesfreiwilligendienstleistende sorgten durch das Schminkteam des BRK für eine realitätsnahe Darstellung der Verletzten – von leicht betroffen bis schwerstverletzt. Die Notfallkrankentransportwagen des BRK unterstützten die Simulation, wobei gezielt auch realistische Engpässe inszeniert wurden, wie sie in echten Großschadenslagen auftreten können.

 

Die Übung forderte das gesamte Spektrum der THW-Kompetenz:

In einem abgelegenen Waldstück nahe Gunzenhausen arbeitete sich die Bergungsgruppe aus Pfaffenhofen zu einem unter mehreren Tonnen Baumstämmen verschütteten PKW vor. Mit Greifzugtechnik wurde der Zugang freigeräumt und die Insassen versorgt. Die Fachgruppe Schwere Bergung aus Nördlingen war in einem einsturzgefährdeten, verlassenen Gebäude im Einsatz. Nach der Beurteilung durch einen Baufachberater und Erkundung unter Atemschutz, wurden durch Kernbohrungen und Wanddurchbrüche vier vermisste Personen gerettet.


Eine scheinbar einfache Aufgabe stellte sich als besonders knifflig heraus: Die Ortsverbände Dillingen und Ingolstadt sollten Hindernisse im Brombachsee bergen. Trotz Unterwasserdrohne und angeforderter Taucher gestaltete sich die Identifikation und Bergung der versenkten Betonblöcke als langwierige Herausforderung.

Tief unter der Erde arbeitete der OV Donauwörth: In einem ehemaligen Bunkerkrankenhaus mit über 4.000 m² Fläche und fünf Metern Tiefe suchten die Helferinnen und Helfer unter Atemschutz nach vermissten Personen – eine der physisch anspruchsvollsten Lagen des Tages. Auch der OV Eichstätt wurde mit einem besonderen Objekt konfrontiert: Der historische Röschelskeller diente als Übungsszenario zur Rettung von Verwundeten unter schwierigen Bedingungen.

Ungewöhnlich gestaltete sich der Einsatz für die Ortsverbände Roth und Neuburg. Dank der Kooperation mit örtlichen Betrieben konnten zwei komplexe Lagen geprobt werden: ein Unfall in einem Förderband eines Betonwerks sowie eine Höhenrettung von einem Silo in einem landwirtschaftlichen Betrieb, gemeinsam mit einer Höhenrettungsgruppe. Für den Heimat-Ortsverband Gunzenhausen ging es in eine Kiesgrube, wo unter Einsatz von Sicherungstechniken im Grabenbau mehrere verschüttete Personen gerettet wurden.

 

Während vorn die Einsatzkräfte ihr Können unter Beweis stellten, sorgte währenddessen der Fachzug Logistik unter der Leitung des Dillinger Zugtrupp im Hintergrund für das leibliche Wohl. Über 250 warme Mahlzeiten wurden zubereitet. Zusammen mit den Fachgruppen N und E aus Treuchtlingen sowie dem Trupp Transport Schwer aus Neustadt a. d. Aisch wurde eine reibungslose Versorgung und Materiallogistik über den gesamten Übungstag hinweg sichergestellt.

 

Fazit: Ehrenamt in Aktion – koordiniert, kompetent, kameradschaftlich

 

Die Großübung zum 75-jährigen Bestehen des Technischen Hilfswerks war ein voller Erfolg – in ihrer Dimension, in ihrer Vielfalt und in der gelebten Zusammenarbeit der verschiedenen Organisationen. Sie hat einmal mehr gezeigt: Die Stärke des THW liegt im Ehrenamt – und in der Bereitschaft, gemeinsam Herausforderungen zu meistern. 

[jr]

 


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